Holzfenster in Nasszellen

Der Einsatz von Holzfenstern in Nasszellen wurde aufgrund der starken Belastung und dem damit möglichen Verrottungsprozess meistens vermieden. Durch die richtige Wahl der Beschichtung können Sie die Langlebigkeit von Holzfenstern stark erhöhen.

Holz und Holzmetall-Fenster in Nasszellen, Schwimmbädern und Saunen

Holz ist ein organischer Stoff, der unter Beisein von Wasser von diversen Lebewesen als Nahrungsquelle verwendet werden kann. Als Baustoff kann er grosse Mengen Wasser aufnehmen und wieder abgeben. Mit der Wasseraufnahme ändert er jedoch seine Dimension auf nicht symmetrische Weise. Bleibt der Wassergehalt im Holz konstant, ändert Holz seine Dimension unter Wärmeeinwirkung jedoch kaum.
 
Die Einsatzbedingungen für ein Holz und/oder Holzmetallfenster in Nasszellen und Schwimmbädern sind durch höhere Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit (100%) auf der Innenseite geprägt (eventuell auch zusätzlich mit Spritzwasserbelastung gepaart). Diese Feuchte wird in das Holz der Fenster eingetragen und ermöglicht dort Dimensionsänderungen und Verrottungsprozesse. Daraus  ist erkennbar, dass der Baustoff Holz für Klimatrennelemente nicht die erste Wahl ist und sich unverrottbare, unquellbare Baustoffe eher anbieten.
Ist man sich einiger vorbeugender Massnahmen bewusst und nimmt einen vermehrten Unterhalt in Kauf, kann Holz jedoch sehr wohl für Fenster eingesetzt werden.
 
Damit ein Holz- und/oder Holzmetallfenster in Nasszellen funktionieren kann, muss das auf der Innenseite durch Spritzwasser und Luftfeuchtigkeit eingetragene Wasser aussen wieder verdunsten können. Das Holz bleibt weitgehend trocken, wenn die Trocknung des Holzes auf der Aussenseite optimalerweise schneller als die Durchfeuchtung von der Innenseite erfolgt. Die Innenseite muss zudem den Chemikalien widerstehen können, welche durch Spritzwasser und dem vermehrten Gebrauch von Reinigungs- & Desinfektionsmittel mit der Oberfläche in Kontakt kommt.
 
Eine Beschichtung die das Holz schützen soll muss also weitgehend chemikalienresistent und ihr Aufbau innen deutlich dampfdichter als aussen sein. Gute Erfahrungen konnten erzielt werden, indem die Fenster im Werk mit der wässerigen Standardbeschichtung (PU Acrylate/ Acrylate) symmetrisch beschichtet und am Bau nur auf der Innenseite zusätzlich mit einem Kunstharz (Alkydharz) satt überstrichen werden. Durch den bauseitigen Einsatz des Alkydharzes kann dem Werksanstrich eine genügende Trocknungszeit gegeben werden und das Bauteil muss nicht mehr transportiert werden, was einen zusätzlichen Schutz vor Mikrorissen ermöglicht. Die fertige Beschichtung ist so auf der Innenseite mit einem weitgehend unquellbaren Endanstrich geschützt und ist innen deutlich dichter als aussen.
 
Für den Einsatz in Saunen kommen für uns deshalb nur unbeschichtete Holzmetall-Fenster in Frage. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass durch die hohen Temperaturen keine Geruchsbelästigung durch eine Beschichtung entstehen kann. Decklacke (insbesondere Thermoplaste) verschmutzen unter hohen Temperaturen ausserdem gerne und werden schmuddelig. Um dem Harzfluss vorzubeugen sollten zudem nur harzarme Hölzer eingesetzt werden.